Lage
Das Sächsische Schmalspurbahn-Museum Rittersgrün finden Sie im oberen Erzgebirge südlich von Schwarzenberg im Pöhlwassertal zwischen Grünstädtel und dem Fichtelberg.
Anreise mit dem Auto
Zu erreichen ist das Museum mit dem Pkw über die B 101 von Grünstädtel aus entlang der S 271.
Dampflokomotiven
Die meistgebaute Lokomotivgattung der sächsischen Schmalspurbahnen ist die sächsische IV K (sprich: vier K). Zwischen 1892 und 1921 verließen nicht weniger als 96 Exemplare dieser Bauart die Sächsische Lokomotivfabrik vorm. Richard Hartmann AG in Chemnitz. Einst waren sie daher auf allen 750-mm-spurigen Schmalspurbahnen in Sachsen von Carlsfeld bis Zittau und darüber hinaus beispielsweise auf der Insel Rügen anzutreffen. Die Nassdampfloks mit dem charakteristischen 4-Zylinder-Verbundtriebwerk erreichen eine Leistung von rund 210 PS. Weitere technische Daten sind die Fahrzeuglänge von 9000 mm und die Dienstmasse von max. 29,3 t. Insgesamt sind 22 Exemplare dieser Lokomotivtype erhalten geblieben. Zum Bestand des Schmalspurmuseums gehört eine Lokomotive dieses Typs:
99 579 Baujahr 1912, SMF/3561, nicht betriebsfähige Ausstellungslok
Seit mehr als 30 Jahren bewältigen die Einheits- und Neubaudampfloks der Deutschen Reichsbahn nahezu allein den Verkehr auf den verbliebenen sächsischen Schmalspurbahnen. Zur Bewältigung des gestiegenen Frachtaufkommens wurden zwischen 1928 und 1933 insgesamt 32 Einheitsloks beschafft. Da sich die Konstruktion bewährte und nach dem Krieg auch bei den Schmalspurbahnen Lokomotivmangel herrschte, baute die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1952 bis 1956 nochmals 24 Lokomotiven, die äußerlich den Einheitsloks ähnlich sind. Mit einer Leistung von rund 600 PS gehören beide Typen zu den stärksten deutschen Schmalspurloks.
99 759 Baujahr 1933, Schwartzkopff/10150, Dauerleihgabe der Fichtelbergbahn
Wagen
Personenwagen
3 zweiachsige Personenwagen; Baujahre 1892 und 1894
1 vierachsiger Oberlicht-Personenwagen; Baujahr 1899
1 vierachsiger Aussichtswagen; 1933/34 aus Personenwagen von ca. 1900 entstanden
2 vierachsige Personenwagen Gattung KB4, Baujahre 1908 und 1913
3 vierachsige Traglasten-Personenwagen Gattung KB4tr; Baujahre 1926 und 1928
Zugführer- und Bahnpostwagen
1 zweiachsiger Zugführer- bzw. Gepäckwagen, lfd. Nr. 752; Baujahr 1899
2 vierachsige Zugführer- bzw. Gepäckwagen, Gattung KD4; Baujahre 1912 und 1922
1 zweiachsiger Postwagen (Nr. 1700), lfd. Nr. 709; Baujahr 1892
Güterwagen
3 vierachsige gedeckte Güterwagen Gattung GGw; Baujahre 1912 und 1932
1 gedeckter Güterwagen Gattung Gw; Baujahr 1892
1 vierachsiger Klappdeckelwagen Gattung KKw; Baujahr 1930
1 vierachsiger offener Güterwagen Gattung OO; Baujahr 1922
2 zweiachsige offene Güterwagen Gattung Ow; Baujahre 1884 und 1894
1 vierachsiger Drehschemelwagen Gattung HH; Baujahr 1926
2 zweiachsige Drehschemelwagen Gattung Hw; Baujahre 1896 und 1917
3 vierachsige Rollwagen Gattung Rf4
1 sechsachsiger Rollwagen Gattung Rf6
1 zweiachsiger Schneepflug, Baujahr 1955
1 vierachsiger Unkraut-Sprengwagen; Baujahr 1932
1 vierachsiger Schotterwagen ex OOw
Die im Erzgebirge heimische Industrie der Erzverhüttung benötigte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer mehr Brennstoffe, wofür die vor Ort gewonnene Holzkohle nicht mehr ausreichte. Der Blick richtete sich daher in Richtung des Zwickauer Steinkohlereviers. Um den Antransport der Kohle zu erleichtern, wurde 1858 die erste Eisenbahn in Richtung oberes Erzgebirge nach Schwarzenberg eröffnet.
Die im Pöhlwassertal angesiedelte Industrie der Eisen- und Holzverarbeitung forderte nun auch einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Es sollte jedoch noch über 30 Jahre dauern, bis am 1. Juli 1889 die Schmalspurbahn von Grünstädtel zum Endbahnhof Oberrittersgrün in 750 mm Spurweite eröffnet wurde. Der Volksmund taufte die nach rund einjähriger Bauzeit fertiggestellte Bahn bald “Pöhler Pussel”. Auf der überschaubaren Streckenlänge von rund 9,4 km wurde ein Höhenunterschied von 165 m bei einer gemütlichen Fahrgeschwindigkeit von 15 bis 25 km/h überwunden. Der Bahnhof Oberrittersgrün besaß von Anfang an das noch heute erhaltene Empfangsgebäude und den um 1929 zur heutigen Größe erweiterten Lokschuppen.
Nach 82 Betriebsjahren war am 25. September 1971 der letzte Betriebstag auf der Pöhlwassertalbahn gekommen. Der Endbahnhof Oberrittersgrün teilte jedoch nicht das Schicksal der 1972-74 abgebauten Strecke, sondern wurde zum ersten Eisenbahnmuseum Sachsens umgestaltet. Hier wird nicht nur an frühere Glanzzeiten dieser Strecke erinnert, sondern darüber hinaus das Erbe der sächsischen Schmalspurbahnen bewahrt und erlebbar gemacht.
Montag | Ruhetag |
Dienstag – Freitag | 10.00 – 16.00 Uhr |
Samstag/Sonntag | 10.00 – 16.00 Uhr |
Feiertage | 10.00 – 16.00 Uhr |
Der letzte Einlass ist 15.30 Uhr.
geschlossen Montags, Karfreitag, 24. und 31. Dezember
Montags ist ein Besuch unseres Museums nach vorheriger Vereinbarung möglich. Für Gruppen ab 10 Personen sind nach Vorbestellung Führungen auch Wochentags bis 16 Uhr möglich.