In der kleinen Stadt Rabenau in der Nähe Dresdens ist es seit mehr als 400 Jahren Tradition, Stühle aus Holz zu bauen. Während vielen Ausflüglern die landschaftlichen Reize des Rabenauer Grundes bekannt sind, wissen einige Besucher gar nicht, dass sich hoch oben über dem Tal der Weißeritz eine Stadt mit bemerkenswerter Geschichte befindet.
Da wo sich einst auf einem Felssporn eine mittelalterliche Burg erhob, thront heute eine moderne Fabrik, die Polstermöbel herstellt auf historischem Boden. Die Firma, die vor 150 Jahren als „Sächsische Holzindustriegesellschaft“ traditionelle, aber auch gebogene Stühle und Bugholzmöbel aller Art herstellte, fertigt heute Polstermöbel und steht für lebendige Industriekultur. Direkt daneben, unmittelbar unterhalb des Marktplatzes, befindet sich im geschichtsträchtigen Gemäuer des Vorwerks der ehemaligen Burg das Deutsche Stuhlbaumuseum.
Auf dem hübschen Marktplatz sehen Gäste einen Bronzebrunnen, der die Besonderheit Rabenaus aufgreift. Er zeigt eine ganze „Stuhlfamilie“ die symbolisieren soll, dass das Leben der Rabenauer schon mehr als 400 Jahre eng mit dem Handwerk Stuhlbau verbunden ist.
Im Stuhlbaumuseum kann man Zeugnisse der Heimatkunde und Stadtgeschichte sehen, vor allem aber das einzigartige Handwerk Stuhlbau wird dort erlebbar. In Szenen werden alle Gewerke rund um die Fertigung hölzerner Stühle vorgestellt. Besonders sehenswert ist der original wieder aufgebaute Maschinenraum mit Transmission und die Werkstatt von Stuhlbaumeister Kurt Aehlig.
„Rabenau, hier ist merkwürdig, dass fast alle Einwohner Stuhlbauer sind ...“, so schreibt bereits 1720 der Hofgeograf Zürner vom Hofe Augusts des Starken und manifestiert damit den wohl ältesten Standort Deutschlands für holzhandwerklichen Stuhlbau, der bis ins Heute existiert.
Wussten Sie, dass wir Menschen durchschnittlich fast 40 % unserer Lebenszeit sitzen? Ein guter Stuhl kann lebenslanger Begleiter sein, dafür stehen die Meister des Stuhlbauhandwerks bis in die Gegenwart.
Die Weißeritztalbahn spielte eine bedeutende Rolle zum Waren- und Materialtransport für die ansässigen Stuhlfabriken- und Werkstätten. Transportbücher zeugen von einen enormen Transportvolumen.
Höhepunkt des Museumsjahres ist der Tag des traditionellen Handwerks, der jedes Jahr am dritten Sonntag im Oktober Besucher mit Schauvorführungen anzieht. Das Museum bietet allerdings immer eine überraschende Vielfalt in allen Ausstellungsbereichen und zeigt regelmäßig kleine und größere Sonderschauen.
Trautes Heim – IN KLEIN: neue Sonderausstellung im Kabinett mit Puppenmöbeln aus der Sammlung von Eric Palitzsch
Diese Sonderausstellung ist bis voraussichtlich 3. März 2024 im Deutschen Stuhlbaumuseum Rabenau zu sehen.
Öffnungszeiten des Museums zu Weihnachten und zum Jahreswechsel:
geöffnet ist:Das Museum bleibt geschlossen:
• am Sonntag, dem 24. Dezember 2023 (Heiliger Abend)
• am Montag, dem 25. Dezember 2023 (1. Weihnachtsfeiertag)
• am Sonntag, dem 31. Dezember2023 (Silvester)
Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
Lindenstraße 2
01734 Rabenau
Tel.: 0351 6413611
E-Mail: kontakt@deutsches-stuhlbaumuseum.de