Dresden liegt zwar an der Elbe, aber um Fische geht es hier nicht. So wurden die berühmten Hechtwagen von Prof. Alfred Bockemühl bezeichnet. Und damit wären wir bei der „Glocke“, wie die Dresdner ihre Straßenbahn seit langem nennen. Gemeint sind die kleinen Glocken in den alten Straßenbahnwagen, die die Abfahrt der Fahrzeuge ankündigten.
Vor mehr als 135 Jahren, genauer 1872, fuhr die erste Pferdebahn von Blasewitz zum Pirnaischen Platz. Nachdem die „Tramways Company of Germany Limited“ ab 1893 die erste elektrische Straßenbahn in Dresden betrieb, übernahm im Jahr 1905 die Stadt das gesamte Straßenbahnnetz.
Wenn Sie die Zeit der alten Straßenbahnen nacherleben wollen, können wir Ihnen eine Mitfahrt im Triebwagen 309 von 1902 empfehlen. Die Dresdner Verkehrsbetriebe verfügen über eine eindrucksvolle Sammlung an historischen Fahrzeugen, die durch die Straßenbahnfreunde des Vereines des Dresdner Straßenbahnmuseums in Trachenberge restauriert, gepflegt und wie zu sehen auch ausgefahren werden. Vom offenen Berolina-Triebwagen aus dem Jahr 1902 über die berühmten Hechtwagen von Prof. Alfred Bockemühl bis hin zu den Gothawagen und den aus tschechoslowakischer Produktion stammenden Tatrawagen ist im Bestand alles vertreten, was einst auf Dresdner Straßenbahnschienen fuhr. Weitere Unikate sind im Museum zu besichtigen, unter anderem ein Triebwagen der nicht mehr existenten Lockwitztalbahn Niedersedlitz – Kreischa und ein Güterstraßenbahnwagen der Dresdner Bienertmühle, der einst zum Mehltransport eingesetzt wurde. Umfangreiche Ausstellungsexponate, wie historische Haltestellenschilder oder eine im Original erhaltene typisch Dresdner Wartehalle, runden die sehenswerte Schau ab.
Natürlich können Sie auch mit ganz normalen Straßenbahnen die Stadt am Strom erfahren. Was heißt eigentlich normal – über die längste Straßenbahnstrecke Europas von Pillnitz bis Weinböhla von immerhin mehr als 33 km wurde hier ebenso gefahren, wie heute mit der längsten Straßenbahn der Welt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe freuen sich auf Ihren Besuch und laden Sie gern zu einer Fahrt mit der „Glocke“ in Dresden ein.
Lage
Das Museum befindet sich im Dresdner Stadtteil Trachenberge an der Trachenberger Straße. Es ist Bestandteil des Betriebshofs Trachenberge der Dresdner Verkehrsbetriebe.
Anfahrt mit Bus & Bahn
Zu erreichen ist das Straßenbahnmuseum bequem vom Dresdner Stadtzentrum aus mit der Straßenbahnlinie 3 in Fahrtrichtung Wilder Mann. Von der Haltestelle Trachenberger Platz ist das Museum nach einem kurzen Fußweg nach rechts in die Trachenberger Straße zu erreichen. Außerdem hält unmittelbar vor dem Straßenbahnmuseum die Buslinie 64.
Anfahrt mit dem Auto
Vom Stadtzentrum bitte der Ausschilderung Richtung Moritzburg folgen, so gelangt man über die Hansastraße zur Großenhainer Straße (S179). Am Trachenberger Platz nach rechts in die Trachenberger Straße einbiegen Im Bereich des Straßenbahnmuseums bestehen nur stark eingeschränkte Parkmöglichkeiten (Anliegerstraßen im Wohnviertel), so dass eine Anreise mit Bus & Bahn zu bevorzugen ist.
Zum Bestand des Straßenbahnmuseums zählen eine Vielzahl verschiedener Wagentypen aus allen Epochen der Geschichte der Dresdner Straßenbahn. Nachfolgend eine Zusammenstellung der vorhandenen Triebwagen in der Reihenfolge des Alters der Fahrzeuge.
Triebwagen
Bestand 16 Stück
309 (Typ "Berolina", Baujahr 1902)
598 (Typ "UNION", Baujahr 1911, Ausstellungsstück)
734 (Typ "MAN", Baujahr 1913)
765 (Typ "MAN", Baujahr 1920, nicht betriebsfähig)
1644 (Typ "MAN", Baujahr 1925)
937 (Typ "UNION", Baujahr 1927)
1716 (Typ "Großer Hecht", Baujahr 1931)
1820 (Typ "Kleiner Hecht", Baujahr 1938)
854 (Typ "Erfurt", Baujahr 1942, ex Lockwitztalbahn, Ausstellungsstück)
1538 (Typ "LOWA", Baujahr 1956)
1587 (Typ "Gotha", Baujahr 1959)
1512 (Typ "Gotha", Baujahr 1960)
1734 (Typ "Gotha-Großraumwagen", Baujahr 1962)
2000 (Typ "Tatra T4D", Baujahr 1967)
1998 (bezeichnet als 222 998, Typ "Tatra T4D", Baujahr 1968)
226 001 (Typ "Tatra T6A2", Baujahr 1985)
Beiwagen
Bestand 12 Stück
Spezialfahrzeuge
Bestand 9 Stück