Die Geschichte der Eisenbahn in Nossen reicht zurück bis in die Zeit der privaten Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie (LDE). Diese Gesellschaft begann 1865 mit dem Bau einer zweiten Eisenbahnstrecke zwischen den beiden sächsischen Großstädten, die in Großbothen von der 1839 eröffneten Hauptlinie über Riesa abzweigte und im Oktober 1868 von Döbeln kommend Nossen erreicht hatte.
Mit der Eröffnung des Abschnittes Nossen–Meißen am 22. Dezember 1868 war die „kleine LDE“ vollendet und seitdem besitzt Nossen einen „Durchgangsbahnhof“.
Im Jahr 1872 begann die LDE mit dem Bau der regelspurigen Strecke Nossen–Freiberg durch den Zellwald und Großvoigtsberg. Diese Zellwaldbahn genannte Strecke wurde 1873 eröffnet und war das erste Stück einer neuen Nord-Süd-Verbindung nach Moldau in Böhmen, die nach der Verstaatlichung der LDE (1876) der sächsische Staat 1885 vollendete. Ab Fertigstellung der regelspurigen Riesa-Nossener Eisenbahn im Jahr 1880 fungierte Nossen als Kreuzungsbahnhof.
Von 1899 bis 1972 endete zudem die Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite aus Freital-Potschappel in Nossen (der Güterverkehr auf einem Reststück ab Nossen endete 1973).
Eisenbahnfreunde aus Großvoigtsberg und Nossen sind seit Anfang der 1990er Jahre bemüht, die regelspurige Strecke Nossen–Freiberg zu erhalten. Das Eisenbahnmuseum im ehemaligen Bw Nossen wird von der IG Dampflok Nossen e.V. betrieben. Dort sind mehrere in Aufarbeitung befindliche und betriebsfähige Dampfloks beheimatet, so dass sich ein Besuch zu den Öffnungszeiten immer lohnt.
Sonderfahrten über die Zellwaldbahn nach Freiberg sind aktuell aufgrund des schlechten Oberbauzustandes nicht möglich.
Lage
Die Zellwaldbahn verbindet die Städte Nossen und Freiberg, sie befindet sich im Zentrum Sachsens etwa in der Mitte der drei großen Städte Leipzig, Dresden, Chemnitz. Das Bahnbetriebswerk Nossen befindet sich am nördlichen Endpunkt der Zellwaldbahn direkt am Bahnhof Nossen.
Anfahrt mit Bus & Bahn
Das Bahnbetriebswerk Nossen ist mit den Regionalbuslinien 334 (Wilsdruff – Nossen), 412 und 418 (Meißen – Nossen), 424 (Dresden – Nossen), 690 (Hainichen – Nossen) sowie 755 (Freiberg – Nossen) erreichbar, die Busse halten direkt am Bahnhof Nossen nur wenige Gehminuten vom Museumsstandort entfernt. Auskünfte zu den Fahrzeiten der Züge und Busse erhalten Sie online beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO).
Anfahrt mit dem Auto
Von der Autobahn A4 aus ist Nossen über die Abfahrt Siebenlehn und weiter über die B 101 erreichbar. In Nossen der Ausschilderung in Richtung Döbeln folgen. Nach der Brücke über die Eisenbahn rechts in die Döbelner Str. einbiegen.
Streckenplan der Zellwaldbahn
Dampflokomotiven
Baureihe 50.35
Güterzug-Rekolokomotiven der Deutschen Reichsbahn 1958-1962, Bauart 1´E h2, 208 Stück, Raw Stendal, ca. 1760 kW
50 3610 betriebsfähig
Baujahr 1941, Fabriknummer 12812, als 50 1768
Hersteller: Schichau/Elbing
Eigentümer Wedler & Franz GbR – Lokomotivdienstleistungen
Baureihe 52.80
Güterzug-Rekolokomotiven der Deutschen Reichsbahn 1960-1967, Bauart 1´E h2, 200 Stück, Raw Stendal, ca. 1470 kW
52 8047-4 nicht betriebsfähig
Baujahr 1944, Fabriknummer 12812, als Kriegslok 52 6359
Hersteller Berliner Maschienenbau-AG vormals L. Schwartzkopff
Eigentümer IG Dampflok Nossen e.V.
52 8131-6 betriebsfähig
Baujahr 1943, Fabriknummer 11229, als Kriegslok 52 3218
Hersteller Jung
Eigentümer Wedler & Franz GbR - Lokomotivdienstleistungen
Baureihe 23.10 / 35.10
Personenzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn, 1955 - 1959, Bauart 1´C1´h2,
113 Stück, LKM Babelsberg, ca. 1250 kW
35 1113-6 nicht betriebsfähig
Baujahr 1959 Fabriknummer 122113 , als 23 1113
Hersteller LKM Babelsberg
Eigentümer DB Museum Nürnberg
Baureihe 03
Schnellzug-Rekolokomotiven der Deutschen Reichsbahn 1969 und 1965, Bauart 2'C1
55 Stück, Raw Meiningen, ca. 1581 kW
03 2155-4 betriebsfähig
Baujahr 1934, Fabriknummer 14476, aus
Hersteller Borsig, Rekonstruktion Meiningen 1975
Eigentümer: Wedler & Franz GbR - Lokomotivdienstleistungen
Diesellokomotiven
Baureihe V 100
vierachsige Streckendiesellokomotiven der Deutschen Reichsbahn, 1966 - 1985, Bauart B’B’,
1146 Stück, VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke (LEW) „Hans Beimler“ in Hennigsdorf, ca. 1100 KW
110 101-3
Baujahr 1968 Fabriknummer 11939, VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke (LEW) „Hans Beimler“ in Hennigsdorf
Eigentümer IG Dampflok Nossen e.V. im Einsatz für Wedler & Franz GbR Potsdam (Lok 18)
Baureihe V 300
sechsachsige Streckendiesellokomotive der Deutschen Reichsbahn, 1970- 1982, Bauart Co` Co` Umbau 1991-92 im Raw Cottbus mit 64 Stück, ca. 2200 kW Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
Hersteller Lokomotivfabrik Lugansk (ehemals Woroschilowgrad)
234 304-4 nicht betriebsfähig
Baujahr 1975 Fabriknummer LTS 0517
Eigentümer: DB Museum Nürnberg
Kleinlokomotiven
Im Bw Nossen sind zudem noch verschiedene Kleinlokomotiven der Baureihen V10B, N4 und Kö beheimatet.
Dampflokomotiven Schmalspur
Baureihe 99.77–79 (VII K)
Neubaulokomoitve der Deutschen Reichsbahn, 1952 – 1956, Bauart 1’E1’, 26 Stück, LKM Babelsberg, 441 kW
99 1778 nicht betriebsfähig
Baujahr 1953, Fabriknummer 32017, LKM Babelsberg
Eigentümer Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG)