Auf der legendären Muldentalbahn von Glauchau über Rochlitz nach Großbothen (ehemals sogar bis Wurzen) lief der reguläre Verkehr mit „richtigen“ Zügen in den Jahren nach 2000 schrittweise aus. Stattdessen verkehren seit 2010 als „Schienentrabis“ bekannte Kleinwagen an ausgewählten Wochenenden auf dem dafür ehrenamtlich von Bewuchs freigehaltenen Abschnitt zwischen Rochlitz, Wechselburg und Penig. Teils wird dieser knapp 11 km lange Streckenabschnitt dabei auf ganzer Länge befahren, an anderen Tagen auf den dazwischenliegenden Stationen.
Der Schienentrabi ist ein Inspektionsfahrzeug der ehemaligen Deutschen Reichsbahn und war für Bahnmeistereien und Oberbaukontrolleure im Einsatz. Seine offizielle Bezeichnung lautet Gleiskraftrad Typ 1. Aufgrund der Antriebstechnik, welche vom Trabant P50 stammt, erhielten die Fahrzeuge nach 1990 ihren heute bekannten Namen von Eisenbahnfreunden. Inzwischen sind diese Fahrzeuge zum Teil über 50 Jahre alt und werden nur noch für museale Zwecke verwendet.
Betrieblich geleitet werden diese touristischen Fahrten vom „Verein Sächsische Eisenbahnfreunde e.V.“, der in Schwarzenberg im Erzgebirge ein Eisenbahnmuseum betreibt, aber auch in Wülknitz bei Riesa eine Dampflok der Baureihe 44 besitzt.
Für die Fahrten auf der Muldentalbahn wird wegen der begrenzten Platzkapazität um Voranmeldung gebeten. Maximal können je Fahrt 18 Personen befördert werden.
Vorraussetzungen für die Mitfahrt sind eine Voranmeldung.
Höhepunkt der Fahrt ist dabei die Überquerung der Mulde unmittelbar am Rochlitzer Schloß.
Lage
Die Schienentrabifahrten fahren auf der derzeit nicht im Zugverkehr betriebenen Muldentalbahn im Muldental zwischen Rochlitz und Wechselburg. Die romantische Bahn verläuft in den Tälern der Zwickauer und Vereinigter Mulde von Glauchau über Rochlitz und Grimma nach Wurzen.
Abfahrtsort Schienentrabifahrten
Die Fahrten beginnen und enden im Bahnhof Rochlitz.
Anfahrt mit Bahn und Bus
Mit der Eisenbahn bis Geithain und dort umsteigen in die Busbahn nach Penig (Fahrtrichtung Glauchau) bis Rochlitz.
Anfahrt mit dem Auto
Von Chemnitz auf der A72 bis Abfahrt Rochlitz fahren. Weiterfahrt über die B175 bis Rochlitz.
Von Leipzig auf der A14 bis Grimma und über die B107 bis Rochlitz.
Von Dresden über die A 4 bis Hainichen, danach über Mittweida bis Rochlitz.
Gleiskraftrad Typ 1
Kl 2001
Hersteller Forschungs- und Entwicklungswerk der DR Blankenburg/Harz, Baujahr 1960,
Leistung 18 PS, Höchstgeschwindigkeit 50 km/h
Kl 2010
Hersteller Weichenwerk Brandenburg/Karosseriebau Kesslau Potsdam, Baujahr 1964,
Leistung 18 PS, Höchstgeschwindigkeit 50 km/h
Beiwagen TP1
Diese Beiwagen stammen aus ehemals sowjetischer Produktion und wurden zusammen mit Motorfahrzeugen in geringer Stückzahl als Materialtransportwagen beschafft.
Rochlitz – Wechselburg – Göhren | |
20.-21. April, 4.-5. Mai, 9. Mai, 1.-2. Juni, 29.-30. Juni, 13.-14. Juli, 27.-28. Juli, 10.-11. August, 24.-25. August, 7.-8. September, 21.-22. September | |
Rochlitz – Penig | |
15.-16. Juni | |
Wechselburg – Lunzenau – Amerika | |
18.-19. Mai, 17.-18. August |